Im Original erschienen am 24. September 2012 SnowInSoho.de, nachzulesen Interview mit SnowInSoho.
Hintergrund
Am 10. Oktober 2012 halte ich im Rahmen einer cre8:thema Veranstaltung einen Vortrag über “Crowdfunding”. Im Zuge meiner Vorbereitungen habe ich mich mit Markus Sänger von der Band “Porter” über ihr “Wolkenstein”-Crowdfunding-Projekt bei startnext.de unterhalten.
Seit über 10 Jahren macht die Band “Porter” aus Dortmund nun schon charismatischen Alternative-Rock. Es gibt bislang 4 selbstproduzierte EPs voller Herzblut. Mit dem anstehenden neuen Album “Wolkenstein” möchte die Band endlich den verdienten Durchbruch schaffen.
Wer Porter noch nicht kennt, dem empfehle ich, mal in das Titelstück der EP Black Neural Symphony hineinzuhören…
Trotz guten, persönlichen Kontakten zu einem Studio und viel D.I.Y.-Engagement der Musiker kostet die Produktion eines Albums nun einmal Geld. Geld, dass die Fünf nicht komplett aufbringen konnten. Ebenso wenig gab es eine Plattenfirma, die mit einem großzügigen Vorschuss die Produktion des Silberlings ermöglicht. Was also tun?
Markus Sänger, der Schlagzeuger der Band, hat von einer Bekannten den Tipp bekommen, es doch mal mit der Crowdfunding-Plattform startnext zu versuchen.
Das Projekt, dass Markus daraufhin bei startnext anlegte, sollte 2.000 Euro zur ergänzenden Finanzierung der Produktions-, Mastering- und Presskosten des anstehenden Albums einsammeln -- und wurde erfolgreich abgeschlossen.
Mit Hilfe von 73 Supportern wurden insgesamt 2.166 Euro gesammelt.
Interview mit Markus Sänger, Schlagzeuger der Band “Porter”
Markus, warum habt ihr euch ausgerechnet startnext und nicht beispielsweise Kickstarter oder Sellaband als Plattform für euer Projekt ausgesucht?
Welche Erfahrungen hinsichtlich der Bedienbarkeit der Plattform hast du gemacht?
Sind die über 2.000 Euro eigentlich wirklich von “echten” Unterstützern und Fans gekommen, oder habt ihr -- oder Verwandte und Freunde -- selbst nachgeholfen?
Glaubst du, dass Crowdfunding nur bei Musikern und Bands funktioniert?
Wenn ich meine eigenen Crowdfunding-Erfahrungen mit der Sängerin Kaye-Ree mal betrachte und dann höre, was du über euer Projekt zu sagen hast, dann stelle ich fest, dass Crowdfunding funktionieren kann, wenn du
- als Künstler auf eine bestehende Fanbase zurückgreifen kannst
- es gewohnt bist, für dich und deine Projekte auf allen möglichen Kanälen zu werben und
- am besten schon bestehendes Material vorlegen kannst, um deine Qualitäten zu zeigen
Wenn man dann mal genauer analysiert, woher die Besucherströme auf die Webseite der Crowdfunding-Plattformen gelangt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass auch die Crowdfunding-Plattform einen nicht unerheblichen Benefit vom Künstler bekommt.
Nun ja, du darfst als Künstler die Plattform für die Abwicklung des Projektes nutzen, schickst aber selber -- aufgrund deiner Kontakte und deiner eigenen Reputation -- die Besucher auf die Plattform, die sich dort registrieren und ihr Geld lassen. Und an der Bereitstellung eines möglichst automatisierten Prozesses verdient der Crowdfunding-Anbieter so zwischen 5 und 10% der eingesetzten Gelder. Was bekommst du als Künstler für eine Gegenleistung?
Könntest du dir vorstellen, eine komplett eigene Lösung online anzubieten? Es gibt ja zum Beispiel wordpress Plugins wie Ignitiondeck, mit der du eine komplette Crowdfunding-Lösung out-of-the-box zur Integration in deinen Blog umsetzen kannst?
Alles in allem -- würdest du wieder eine Crowdfunding-Kampagne starten?
Nachklapper
Später, nach dem Interview war auf Twitter folgendes zu lesen:
dank eines Tipps von @gruebeley gerade ein sehr angenehmes Telefoninterview mit @derherrgott zum Crowdfunding Projekt Wolkenstein geführt
@snowinsoho
J. Wiese
@snowinsoho Aber sehr gerne,ich fand`s auch sehr angenehm und vor allem sehr anregend.Den kritischen Blog schreibe ich definitiv @gruebeley
@derherrgott
derherrgott
Ich bin gespannt und neugierig auf den Artikel, den Markus schreiben wird…
Wer sich über die Band “Porter” informieren möchte, macht das am besten unterporteronline.wordpress.com.
Songs herunterladen, hören, gut finden und das nächste Mal zum Konzert gehen -- bitte!