Besessen - es gibt da diese Band

Besessen – es gibt da diese Band


Besessen – das klingt so unendlich vergangen.

Ich bin allerdings freiwillig besessen, so es denn geht. Und das dergestalt, dass ich es war, bin und immer sein werde. Je älter ich werde, je mehr Dinge ich er- und überlebe, desto klarer wird mir eine Tatsache: es gibt da draußen eine Hand voll Menschen, die mein Leben seit über 20 Jahren geprägt haben. Ich muss mir sogar gegen ein geschichtsträchtigeres und allgemein angenommenes Idealbild eingestehen, dass es nicht die vier berühmten Freunde sind, die man landläufig in einer Band als die allesmittragenden Konterfeis der eigenen Biografie erwartet. Die Typen, die in allen Lebenslagen durch Dick und Dünn gehen. Nein, ein Teil davon darf ruhig dabei sein und ich weiß, dass der Doc es ist, der sich erkennt. Ich weiß aber ebenso, dass diese vier Typen inzwischen mindestens 9 oder 10 oder 11 an der Zahl geworden sind, dass nichts ewig hält und dass es darauf nicht einmal ankommt.

Es ist der Moment, der zählt. Und es ist der Moment, der ewig zählen wird, den man behält, zitiert, vor Augen hat und immer und immer wieder erlebt – und der die Voraussetzung, die Referenz ist für alles neu Zuerlebende. Ich bin beileibe nicht mehr 23, aber das Erlebte kann mir niemand mehr nehmen und ich bin mir meiner Gefühle für die Mittäterschaft dieser Menschen sicher, ansonsten könnte ich das alles nicht wirklich vollziehen. Es gibt diese vergangenen Sekunden, die mein Leben in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt haben. Und diese winzigen Momente sind unauslöschbar verwoben mit meinem Sein und meinem Tun. Und – ja – so nichtig es nach außen hin auch erscheinen mag, ob ihrer vermeidlichen Nichtkommerzialität oder ihrer scheinbaren Erfolglosigkeit, es sind diese musischen, magischen, vertrackten und überaus versunkenen, unbeschreiblich intimen Momente, die mein Dasein bestimmt haben, wie kaum etwas anderes.

Es ist periodisch gesehen eine Achterbahn auf dem Weg von überbordender Euphorie zu heilloser Panik, von beiläufiger Duldung zu daseinsbedingender Pflichterfüllung. Der unbedingte Konsens aus Tradition und Lust.

Ich rede von einer Art Zusammengehörigkeitsgefühl, welches es in der Tat sehr selten gibt und welches auch stets und immer und durch alles gefährdet ist. Eine Zweckgemeinschaft voller Anführer und Ideengeber, voller selbst denkender Menschen. Es gibt hier keine Sicherheit, weil das Individuum regiert. Und derer gibt es hier fünf. Dennoch versuchen alle – bis zu einem bestimmten Punkt – das eine, übergeordnete Ziel zu erreichen; raufen sich alle immer und immer wieder zusammen, um diese eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Ich spreche hier voller Stolz davon, schlichtes Glück gehabt zu haben, dass ich das, was ich so unfassbar gerne tue, noch immer tun kann, dass ich ein Teil dieses von mir so verehrten Großen und Ganzen sein darf, dass ich einer von denen bin, die das Geschick der Band voran zu treiben vermögen. Vielleicht ist sogar der – nun wirklich nicht selbst gewählte – Verzicht auf das Erreichen des kollektiven Ziels, der Garant für das Fortbestehen einer Gemeinschaft, die es so nicht geben müsste. Es ist so unfassbar schnell vorbei, wenn man seine Träume erst einmal verwirklicht hat. Vielleicht bin ich mir sogar jetzt gerade der Tatsache bewusst, dass ich das große Ziel niemals erreichen möchte, niemals erreichen wollte – oder sogar konnte – dass ich es genauso will, wie es ist, dass ich frei sein will, in diesem einen Moment der Selbstbestimmung, dass ich jeden einzelnen Tag genieße, diese Jungs zu sehen, diese Songs zu spielen, diese Intensität zu spüren.

Vielleicht habe ich einfach nur eine gute Phase und bin dankbar für alles was passiert ist – vielleicht bin ich aber auch einen Schritt weiter und sehe uns gerade als die kreative Einheit, die ich immer wollte.

Besessen – das klingt so unendlich vergangen. Tut es das?
Für mich nicht mehr.

Ich wünschen allen kreativen Menschen auf der Welt, dass sie es schaffen, dass sie es durchhalten, dass sie es einfach gegen alle Vorbehalte durchhalten. Ich bin sicher, dass Ihr eines Tages zufrieden sein werdet.

Ich selber bin es – es gibt da diese Band ... 


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Geschrieben für PORTER, angedenkt der unglaublichen LUZIFER SAM und der 
existenzstiftenden FRIDAY IS SCRAPPED. Ohne Euch wäre ich nicht ich. 

Aber der Bauer spannt an und an

Keine Rösslein weit und breit

Märztürer


































(ohne Worte - und das ist einmalig, möchte ich anmerken.
 Verdammt, es ist schon wieder passiert ...)

Traurig

"Ich bin eine Lichtgestalt!",
rief das Würmchen und verglühte in der Abendsonne.

Die kleine Katastrophenlyrik

Die Schere im Kopf
Im Rücken das Beil
Und beißen möcht` man ins Hinterteil

Der falsche Fuß
Dann die Angst im Genick
Vom Knie bis Gehirn wird alles gefickt

Das Auge gedrückt
Die Daumen gleich mit
Die Haare zu Berge, gleich wer`n sie geknickt

Dann drückt noch der Schuh
Der Bart ist jetzt ab
Und Magen und Darm halten auf Trab

Es liegt auf der Zunge
Der Blick bringt Dich um
Und treten kann man uns hintenrum

Die Nase zu hoch
Die Hose voll
Man weiß gar nicht mehr was man machen soll

Den Blick zu Boden
Die Schultern hängen
Der Brustkorb droht das Herz zu sprengen

Die Nase nun blutend
Die Lippen wund
Die Sache läuft g`rade nicht eben rund

Die Knie zu weich 
Und die Ohren taub
So gehen wir hin, von Asche zu Staub

Der goldene Gartenzwerg

Da steht ein gold`ner Gartenzwerg
Kopieren heißt sein Tagewerk
Streckt sich dabei so hoch er kann
Und langt fast an die Sonne ran

Er schwebt fast unser Gartenzwerg
Verdammt – ist das der Guttenberg?
Sein Mützchen ist gar fein bestickt
Er ist so schön, ich werd` verrückt.

Er ist der gold`ne Gartenzwerg
Verblendet die, die keiner hört
Doch merkelt niemand was er macht?
Ein Genre um den Ruf gebracht

Ein feiner Herr, der Gartenzwerg
Der Glanz schnell seinen Wert vermehrt
Doch stolpert er in Windeseile
Ihn retten weder Lug noch Seile

Er war der gold`ne Gartenzwerg
Gar übel hat er sich entehrt
So sehen wir wie`s einem geht
Der mit der Wahrheit schlecht umgeht.

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Mein Trauerfall – oder wie Humor auch den Tod besiegt

Es gelingt mir nur sehr selten, selbst im schlimmsten aller schlimmen Fälle, meinen eigenen Humor, meine Ironie und den Wunsch nach einer Pointe zu unterdrücken. Wenn ich ehrlich bin gelingt es mir im Grunde genommen gar nicht. In einem spontan impulsiven Moment der Ehrlichkeit, die ich mir auferlegt habe zu leben, gewinnt der Witz die Überhand. Im nächsten Moment schäme ich mich. Dann, vielleicht nur Sekunden nach meinem gefühlten Sündenfall, weiß ich, es war in Ordnung und mache meinen schnellen Frieden mit mir und meinem schalkhaften Ich. In vielen, zumeist den extremen Fällen, ist es sogar der eine pointierende Satz, der die verkrampfte, zutiefst traurige Situation für ein paar Sekunden aufzulockern vermag, ein paar Lächeln auf ein paar zuvor betrübte, verweinte Gesichter zaubert.

Auch wenn es noch nicht lange, gar nicht lange her ist, so weiß ich bereits heute ganz sicher, werde ich niemals in meinem Leben den Moment vergessen, in dem ich mich neben meiner Mutter am Totenbett meines Vaters sitzend wiederfand, der in der gerade vergangenen Nacht, nur ein paar Stunden zuvor gestorben war, und auf Bitten meiner fürsorglichen Mutter versuchte das Brot zu essen, welches sie ihm an diesem Morgen noch im Glauben, er würde nur schlafen, zubereitet hatte. Am Boden zerstört und mit Augen voller Tränen der Liebe und des Verlustes, schauten wir ihn an und mir entfuhr plötzlich: „Jetzt isst sein Sohn ihm sogar noch sein letztes Brot weg.“ Reflexartig schaute ich zu meiner Mutter und befürchtete sie in ihrer Trauer verletzt zu haben. Ich sah jedoch zu meiner Erleichterung in ein Gesicht, welches sich zwar nicht gestatten wollte, zu lächeln, aber einem Impuls folgend die Mundwinkel für einen winzigen, aber ehrlichen und auf eine seltsame Art erleichterten Moment nach oben zog. Vielleicht hat sie es selber nicht einmal wirklich bemerkt, aber ich bin sicher, dass es ihr für einen Moment die Last genommen hat. Und ich bin sicher, dass mein Vater, hätte er davon auch nur irgendetwas mitbekommen können, in diesem Moment gelacht hätte. Und dafür liebe ich ihn.

Ich rede hier nicht von Galgenhumor oder dem zwanghaften Drang eines tumben Geistes zum Witzigsein. Ich rede von einer Art der Ernsthaftigkeit, die sich Ausdruck und Freiraum verschafft, in kleinen Oasen der Ruhe, in einer Art Feuerpause der erdrückenden Bedeutung, nur um gerade diese im Umkehrschluss zu ehren. Ich rede vom Humor der einen oft melancholischen Unterbau erfordert, der sich vielleicht gerade dann Bahn bricht, wenn andere Gedanken schweigen. Es geht hier weder darum, jemanden vorzuführen, noch die Ernsthaftigkeit einer Situation zu untergraben. Es hat nichts mit dem Holzhammer der Gefühllosigkeit zu tun und schon gar nicht wird hier die – ganz zu Unrecht so schlecht angesehene – Zote bedient.

Es geht einfach auch ein wenig darum, sich selbst zu retten. Vor den dunklen Gedanken und den sich selbst nährenden Zweifeln, die einem das Herz mit jeder Drehung in der Abwärtsbewegung um sich selber schwerer werden lassen. Es ist vielleicht der letzte Anker des nicht gläubigen Menschen, bevor einen der Strudel der Endlichkeit der alles erstickenden Gleichgültigkeit anheim fallen lässt. Denn obschon ich mir persönlich absolut sicher bin, dass mit dem physischen Tod alles endet, ist mir der Gedanke ein Trost, dass ich sogar im Angesicht meines größten Schreckens mich selbst und das Angedenken an den so geliebten Menschen, meinen Vater, niemals werde verlieren können.
Vielleicht würde ich auch nicht so denken, wenn mein Vater in dieser Hinsicht, wenngleich weniger offensiv als ich, grundlegend anders denkend gewesen wäre. Aber ich weiß, dass er es selber so gesehen hätte, gesehen hat, wie ich es empfand und immer noch empfinde.

Die Trauer nimmt einem nichts und niemand, kein Witz und kein Trost. Aber die Nähe zu einem Menschen, der das Leben mit Humor genommen hat, wenngleich es nicht immer einfach, sonnendurchflutet und heiter war, wird umso größer, wenn man es zulässt, sich an genau die Momente zu erinnern, in denen man gemeinsam die Sorgen weggelacht hat. Und man möge es mir glauben oder nicht, die Sorgen verlieren einen Teil ihres Schreckens.

Sogar der Tod.



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Nachtrag am 26.1.2015:
"Doch tief in unserem Herzen tragen wir: ich bin immer bei Dir."

Danke für die richtige Worte an MARATHONMANN "Abschied"




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Wir zetteln einen Krieg an

Wir zetteln einen Krieg an.

Einen Krieg, der keinen Stein auf dem anderen lässt. Der jedem Zentimeter des Daseins den Kampf ansagt. Der eine alles hinterfragende Auseinandersetzung auslöst und sich nicht mehr mit faulen Ausreden begnügt. Der ungeachtet persönlicher Ressentiments das gleiche Maß für alles und alle ansetzt.

Ausreden gelten nicht mehr. Nur noch als imperativ geduldete Wortverdrehung für Menschen die etwas zu sagen haben. Und ich wünsche mir so sehr, dass es viele sein mögen, die wirklich etwas zu sagen haben. Das Ziel dieses Kriegs ist weder Zerstörung noch der Untergang einer eventuell unterlegenen Seite. Wir besetzen dieses Wort, diese ganzen Worte und Worthülsen, die uns bislang nur Unheil und Tod, Schmerz und Unterdrückung beschert haben schlicht neu. Allerdings – und das muss hinzugefügt werden – nicht weniger brutal in der Klarheit ihrer Ergebnisse die sie zu provozieren erdacht sind.

Wir zetteln einen Krieg an und sind uns bereits in derselben Sekunde einer Tatsache bewusst, die den meisten Kriegsherren als unmögliche Option erscheint. Wir wissen klaren Verstandes, dass wir im unumkehrbaren Moment des Entfesselns unserer Kräfte nicht zwangsläufig die Sieger am Ende des selbst gewählten Prozesses sein müssen. Wir sind uns der Möglichkeit des eigene Scheiterns derart bewusst, dass es uns sogar noch mehr dazu anspornt, das alles endlich zu starten. Wir beginnen es, damit es möglichst schnell endet. Und es endet erst, wenn es eine an Absolutheit gemahnende Kontur der Klarheit gewonnen hat. Und eben das lässt uns im Zweifelsfall in der durchaus beruhigenden Gewissheit scheitern, dass wir auch dann gewonnen haben, wenn alles, an das wir bislang geglaubt zu haben dachten, von der Wahrheit über den Haufen gefegt wurde.

Genau hier erklärt sich der Unterschied zu den Kriegen die wir so sehr hassen, die wir – zu recht – fürchten und um jeden Preis vermeiden wollen. Vielleicht klingt Krieg in diesem Fall sogar zu harsch, zu gewalttätig im herkömmlichen Sinne – denn das was wir hier tun IST gewalttätig in seiner Natur. Vielleicht klingt es zu primitiv, was es im Wortsinne ja auch ist. Vielleicht löst es eine Angst aus, die keinesfalls zu unterschätzen ist. Wir treten nicht gegen einen Gegner an, den wir von vorneherein als Schurken ausgemacht haben, der so unfassbar offensichtlich Unrechtes, ja Böses tut – auch wenn sich die Nennung dieses „Bösen“ an sich, durch die Dummheit eines amerikanischen Ex-Präsidenten religiös überhöht, inzwischen in zivilisierten Kreisen geradezu verbietet – dass wir uns eine Art Welten verbrennenden Satan vorstellen müssen, um diesem Gefühl überhaupt den Hauch einer Körperlichkeit zu geben.

Nein, wir zetteln einen Krieg an, dem wir – auch wenn wir mit wehenden Fahnen untergehen sollten – nur als Gewinner entkommen können. Dieses verschlissene wie beschissene Wort vom „Scheitern als Chance“ gewinnt plötzlich eine neue, vielleicht eine erste Qualität überhaupt. Natürlich wird es schmerzlich, natürlich tut es weh, natürlich werden wir uns schämen und fragen, ob das wirklich wir sind, die das alles getan haben, insbesondere vor dem Krieg. Es wird – was die gefühlten und realen Rahmenbedingungen angeht – ganz so sein wie in einem herkömmlichen, todbringenden, Krieg. Nur eben ohne Tod.

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Wir brechen diesen Krieg nicht leichtfertig vom Zaun oder setzen niedere Ziele in den Fokus unseres Interesses. Dieser Krieg ist unausweichlich, wollen wir Gerechtigkeit schaffen. Wir wollen daran wachsen, lernen, zusammen finden. Das Ziel dieses Krieges darf und wird niemals das des bloßen Bereicherns einer Seite sein. Kriege die dies intendieren lösen über kurz oder lang neue Kriege, immer verhehrendere Kriege aus. Ganze Bürgerkriege beruhen auf der schlichten wie offenbaren Tatsache der Kränkung einer der sich kombattierenden Parteien. Ein unausgeräumtes Detail, eine ungeklärte Erniedrigung kann das Feuer eines jahrelangen Konflikts mit immer frischem Brennholz versorgen.

In unserem speziellen Fall ist dies sogar – eine relativ gesunde Psyche vorausgesetzt – beinahe unmöglich. Ja, es müssen sich hier nicht einmal zwei sich bis auf`s Blut duellierende Seiten gegenüber stehen. Es genügt absolut, wenn sich die Krieg auslösende Seite der behütenden Verantwortung gegenüber der anderen Meinung gewahr ist, sowie der durchaus verstörenden Tatsache, dass sie selber ebenfalls vor Gericht steht. Vor einem absolut neutralen Gericht wohlgemerkt. Denn genau das ist der Punkt. Dieser Krieg soll keine Herrschaftsansprüche durchsetzen, keine territorialen Fehden einseitig determiniert klären, keine kruden Theorien per Macht demonstrierender Gewalt quasi objektiv entscheiden. Dieser Krieg ist ergebnisoffen. Er ist kurz, schonungslos, mit aller Härte ehrlich und letztendlich dient er der Art von Aufklärung, die sich seit ihrer Entdeckung, Einführung, Envoguemachung auf dem abermals unumkehrbaren Rückzug befindet. Er ist der Verfechter eines Gedanken, der Jahrhunderte alt, dennoch aktuell und in jeder Beziehung frei ist. Einem Geist, der sich der Neutralität verpflichtet fühlt.

Einer Neutralität jedoch – und das ist unsagbar wichtig, ja kriegsentscheidend – nur gegenüber Ideen, nicht im vorteilsbedachten Hinblick auf daraus erwachsende Ideologien und deren subjektiver Interpretation. Wir brauchen Ideen, wir benötigen derer so viel. Aber wir haben keinerlei Bedarf mehr an Menschen, die sich dieser Ideen bedienen, um persönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Hier sei der gesellschaftliche, gewissen Schichten Vorteil verschaffende Nutzen im Namen einer an sich schuldlosen Idee mitinbegriffen. An Beispielen mangelt es nun wahrlich nicht in der jüngeren wie mittelfristigen Geschichte der Menschheit.

Dieser eine Krieg von dem ich hier spreche, geht niemandem zu Lasten außer dem wohlwollenden Kriegstreiber selber, der die Bedeutung dieses Wortes im Idealfall ad absurdum führt. Dieser eine Krieg ist ein Krieg gegen sich selber und wenn man es niemals erlebt hat, glaubt man nicht ansatzweise, wie brutal, wie bedingungslos, wie existentiell man einen Krieg gegen sich selber führen, gewinnen und verlieren kann. Es geht nicht darum, am Ende den strahlenden Helden, das vordefinierte Ziel, die angestrebte Lösung zu präsentieren. Es geht darum, sich zu lösen von allem Unangenehmen, allem Nachgemachten, allem im Geiste des Gefallenwollens Gesagtem. Es geht darum das Plagiat abzuschütteln, der Gesellschaft endlich den Dienst zu erweisen die sie verdient, oder eben auch nicht.

Es geht einzig und allein darum, man selbst zu sein. Authentisch, ehrlich, aufrecht.

Es geht schlicht um Ehrlichkeit.

* „Und darum zetteln wir einen Krieg an. Und nehmen gerne in Kauf, dass wir damit scheitern. Und alles andere auch. Wir verlieren Boden. Doch sind wir weiter wach. Wir sind stärker als die Nacht.“


*Beeinflusst von Herrenmagazin auf dem 2010er Album „Das Wird Alles Einmal Dir Gehören“
Danke Herrenmagazin

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Ich bin der Auserwählte!

Kein Scherz. habe ich gerade gelesen. Schwarz auf Weiß. Es geht um mich. Nur um mich. Weil mich keiner mehr anmacht. Sonst wär ick ja nich` ick. Ich bin der, der angesprochen wird. Das merke ich deutlich, weil man es mir ja sagt. Und am Ende bleibt dann ein Versprechen. Leck mich! Und wenn das verhallt ist? Was bleibt mir, wenn die Worthülse gesprengt und die Wahrheit freigelegt ist? Wo bleibt der Mehrwert? Warum sollte ich das gleiche Versprechen noch einmal kaufen? Wo ist die Welt, die sich mir eröffnet und mein Leben bereichert, die mich tiefergehend befriedigt, als das Heilsversprechen für die Masse?   

WO?

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Bodenmais - Reime

Kennt Ihr Bodenmais?
Wart Ihr schon mal dort?

Nun ja - ich schon.

Und hier ist mein Eindruck in Versform:


1.
Wenn Fallschirms Leine oben reißt,
landet man am Boden meist.

2.
Wem dann auch noch der Hoden reißt,
ist schnell vergreist in Bodenmais.

3.
Wer schon gern Jehova preist,
fährt betend gern nach Bodenmais.

4.
Wer andern in den Hoden beißt,
hat ein Lokal in Bodenmais.

5.
Zur Sommerszeit der Loden reist,
ins Bayernzelt nach Boden meist.

6.
Der Preis des Jodelns hoch ist meist,
nach Bodenmais der Jodler reist.

7.
Wer nächtens Bohnen roh aufspeist,
der scheißt aufs schöne Bodenmais.

8.
Im Sommer gibt`s erst Bohneneis,
dann Scheißerei in Bodenmais.

9.
Wer andern in den Weier scheißt,
kommt ganz bestimmt aus Bodenmais.

10.
Was ganz bestimmt der Geier weiß,
Der Tag ist lang in Bodenmais.

11.
Im Sommer ist der Boden heiß,
drum heißt`s be cool in Bodenmais.

12.
Wo gerne mal der Geier kreist,
ist manches faul in Bodenmais.


13.
Beim Zocken wirst Du nur bescheißt,
im Ca-si-no von Bodenmais.

14.
Wo selbst Erwachsene toben meist,
ist Schützenfest in Bodenmais.

15.
In Japan auf dem Tisch steht Reis,
in Bayern ist es Bodenmais.

16.
Bevor Du hier Dein Rad verleihst,
Hau lieber ab aus Bodenmais.

17.
Sitzt Deine Lederhose feist,
hast gut gespeist in Bodenmais.

18.
Bevor es Dich zu Boden schmeißt,
bestell ein Eis in Bodenmais.

19.
Stehst wartend Du am Bahnhofsgleis,
nimm gleich den Zug nach Bodenmais.

20.
Der Maurer rührt sich an den Speiß,
und mauert zu ganz Bodenmais.

21.
Im Sommer grün, im Winter weiß,
es ist zu heiß in Bodenmais.

22.
Einst war er lang, heut jeder weiß,
das Kurze, das ist Bodenmais.

23.
Was keiner glaubt, doch jeder weiß,


24.
Fast jeder hier ist schon ein Greis,
so lustig ist`s in Bodenmais.


25.
In Jena heißt der Mann Carl Zeiss,
in Bayern Edmund Bodenmais.

26.
In Strömen fließt der Männerschweiß,
wir jodeln los in Bodenmais.

27.
Mal bin ich laut, mal lieber leis`,
am ruhigsten ist`s in Bodenmais.

28.
Der Schiri zeigt den Platzverweis,
und aus ist`s hier in Bodenmais.

29.
Horst Tappert sucht noch den Beweis,
der Täter kommt aus Bodenmais.

30.
Wer Bohnen isst und danach scheißt,
macht auf den Boden Scheiße meist.

31.
Schmeckt auch der Mais nach Bohnenreis,
dann ist er meist aus Bodenmais.

32.
Zement und Wasser wird zu Speiß,
Dreck und Knödel: Bodenmais.

33.
Wenn Dich der Sturm zu Boden reißt,
wird Herbst es auch in Bodenmais.

34.
Wer sich selbst in die Hosen scheißt,
den wickelt man in Bodenmais.

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