Zeit des Erwachens

Angesichts anhaltender Erwachensbekundungen der arabischen Welt, die wohl niemand in dieser rasanten Form erwartet hat – sonst hätte der Westen die spontan so frag- wie unwürdigen dastehenden Diktatoren wohl schon aus Imagegründen und dem nun offenbarten Gesichtsverlust schon eher fallen lassen – muss sich die Europäische Union, mitsamt ihrer Mitgliedsstaaten (von der EU-Außenbeauftragten Ashton sei an dieser Stelle ob der Belanglosigkeit ihres Amtes bewusst keine Rede, schon gar nicht von den verblassenden US von A) die Frage gefallen lassen, wie oft sie noch zu spät kommen möchte in Sachen politischer Glaubwürdigkeit.

Dass sie das Leben noch nicht bestraft hat ist bislang reiner Zufall und der gesellschaftlichen Ferne des lodernden Flächenbrandes geschuldet, immerhin handelt es sich bei den Erwachenden um die ohnehin unverstehbaren Völker des Islams. Wann ist der Zeitpunkt gekommen an dem die westliche Bevölkerung – von den Politikern verspreche ich mir hier wie gewohnt  wenig Weitsicht – erkennt, dass man unmenschliche Regime auch dann verdammen muss, wenn sie noch fest im Sattel sitzen? Dass man Diktatoren nicht pampern darf, auch wenn sie auf einer Ölquelle hocken und teuren Rotwein trinkend gebildeten Anstand heucheln. Dass man andere Menschen auch dann nicht im Stich lassen darf, wenn das eigene Benzin dann teurer wird.

Es ist an der Zeit, unsere Macht über unsere Regierungen – die wir haben – auch auszuüben, damit diese endlich so handeln wie freie Menschen es tun sollten.

Weil sie es wollen – weil sie es können.

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Vom Sahnehäubchen zum Sturzhelm

Die Verleihung der Doktorwürde -

zum einen klingt`s schon nach Konjunktiv, zum anderen muss man alles Geliehene irgendwann zurückgeben.

Muss es denn immer Kaviar sein? Nö. Aber schön ist`s schon. Und so braucht auch ein adeliger Krösus den Doktor-Titel wie die Sahne ihre Haube. Ob er den nun besitzt oder nicht schert letztendlich nur sein Ego und das besitzlose Gesindel, welches, devotes Wahlvolk abgebend, zu ihrer sinnstiftenden Lichtgestalt aufschaut, als lodere in der Bayowarischen Union das C plötzlich heller als die beiden anderen Buchstaben. Als wäre der – womöglich heilige – Geist, dem Phoenix gleich, emporgestiegen und hätte diesen faltenfrei gebügelten Körper mitsamt seines Matthäus-Antlitzes bezogen, wie der Papst den heiligen Stuhl oder der Investment-Banker sein neues Penthouse.

Fakt ist: er hat seinen Doktor gemacht.
Gut, es ist vielleicht enttäuschend, dass er es wie jeder andere auch gemacht hat, mit Kopieren und Abschreiben. Das ist aber eben auch so egal wie die Eingangs erwähnte Sinnlosigkeit dieser Tatsache an sich. Während die nun so gewöhnlich vor den Kopf Gestoßenen, zumeist genetisch determinierten Stammwähler zu Recht den Verrat des Erlösungsversprechens durch das profane Beweinen müssten – würden sie nicht durch die Reststrahlkraft noch immer ausreichend ihrer politischen Sehkraft beraubt – müsste die versammelte Opposition in dem das ganze Jahr über Namenstag feiernden K. T. doch spätestens jetzt einen der ihren erkennen: den Menschen mit Fehlern, Makeln und Haargel-Schaden.

Doch weil eben jeder die ihm zugedachte Rolle zu spielen hat und dieses Los auch dankbar annimmt, fordern die Linken nun alle erwartungsgemäß seinen Rücktritt – für eine ebensolche Randnotiz, wie jene, die er scheinbar vergessen zu haben vergessen wollte – wählen ihn Rechten in den nächsten 40 Jahren treu ergeben, wie ein geprügelter Hund die Hand des Herrchens leckt und wird K.T. unweigerlich Kanzler.

Mit oder ohne Doktor.





Exklusiver Gast-Kommentar von Konsonaut:
18. Februar 2011


Es gibt noch Dinge im Leben, die man nicht kaufen kann. Oder?

Aber es gibt Dinge, die man sich erschleichen kann, kopieren. Unter falscher Flagge. Oder man kann sich einfach mit fremden Federn schmücken und diese dann genetisch manipulieren, sodass ein jedweder glauben muss, sie seien aus dem eigenen Blute gewachsen. Es grenzt an eine nicht zu fassende Erbärmlichkeit, wenn es denn auffliegt. 

Doch eines geht immer: Abstreiten. Im Zweifel doch wohl für den Angeklagten. Auch wenn dieser eine zweifelhaften Schein des Heiligen trägt. Wenn er doch nur Gutes will, wie sein Name ja schon fast sagt? Traurig. Eine Träne für die Gutgläubigkeit der Wählerschaft, eine Träne für das eigene Erwachen aus der vorgegaukelten heilen Welt. Aus dem Koma erwacht, die blaue Pille geschluckt. Der Heilige verliert seinen Schein und zurück bleibt die Erkenntnis, dass der Mensch ein Mensch ist und bleibt. Auch ein zu Guttenberg, der nun seine Federn unter fremden Mikroskopen sieht und weiß, dass er nun auch die Hose runterziehen muss beim Kacken.



Konsonaut, auf Twitter unter @Konsonaut 

1 Kommentare:

Fragenetik - und es läuft und läuft und läuft

Was denken wir eigentlich von uns selber, dass wir zu denken im Stande sind?
Glauben wir ernsthaft, dass unser Denken unser Handeln derart beeinflusst, gar steuert, dass wir es in Gänze in der Hand hätten? Unser Handeln? Unser Leben?

Und vor Allem: Denken wir, dass wir es glauben oder umgekehrt? Leben wir unseren Glauben oder unser Denken? Oder leben die beiden uns? Was ist mit Erlebnissen und Gefühlen, an die wir weder geglaubt noch die wir jemals erdacht hätten? Die beiden Schlingel lenken unser Leben doch weit mehr als wir denken.

Daran kann man übrigens glauben.

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Twitteridoot by Markus G. Sänger on Prezi

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