Leben

Ich möchte ein Gedicht schreiben. Eines von der Sorte, die man nur einmal im Leben schreibt. Die wirklich etwas bedeuten und wenn es dann jemand wirklich mal liest, weiß er sofort alles über mich. Alles was ich jemals war oder sein wollte. Alles was ich aus meinem Leben gemacht und was ich versemmelt habe. Worauf ich stolz bin und wofür ich mich schäme. Und dass der Stolz im Grunde immer die geringere Rolle gespielt hat. Wen ich geliebt und wen ich verletzt habe. Vielleicht auch beides zusammen. Ein Gedicht, das so kurz ist, dass es ehrlich sein kann und so lang, dass es kein Detail auslässt. Es soll einen umschließen mit Trost gebender Wärme und es muss weh tun mit reinigender Ehrlichkeit. Es benötigt Pathos, aber nur um sich selbst nicht zu ernst nehmen zu müssen. Und es darf keinen Gag auslassen, auch wenn allen das Lachen im Hals stecken bleibt. Man muss sich fragen, was hat er damit gemeint und gleichzeitig ein wissendes Nicken für angebracht halten. Ich möchte die Kraft haben, es schreiben zu können, bevor ich sterbe und jemand anderes es über mich verfasst.

Tägliche Werbung und die Nebenwirkungen

Ich habe diesen unsagbar schweren Job, bei dem ich nun bereits seit mehrere Wochen und Monaten für den Messeauftritt eines Kunden auf großartigste Bilder von sowohl rohem als auch zubereiteten Fleisch blicken darfmusskann.

Das alles hat natürlich unterschwellige Nebenwirkungen. Ich habe mich gestern einmal mehr dabei ertappt, dass ich nach Feierabend durch den Rewe schlich und – ohne es bewusst zu wollen – exakt jene Zutaten in mein Körbchen gleiten ließ, die mich befähigten, das den ganzen Tag bearbeitete Fotolia (!) Bild zu hause nach zu kochen.

Da wurde mir zwischen Fußballstream auf dem neben der Arbeitsfläche liegenden Tablet und Parieren des zuvor erworbenen Fleisches plötzlich klar, wie gefährlich mein Job ist. Was würde wohl passieren, wenn ich Werbung für einen Waffenhändler, Stützstrumpfhersteller oder Pur Platten verkaufenden Recordstore machen würde?

Panik befiel mich und ich konnte mich so gerade noch mit dem zufällig offen herum stehenden Wein vor einer Attacke schützen.

Ich kann nur jedem raten, lernt einen anständigen Beruf.



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Wissen macht „oh Gott“ – ich helfe gerne (Teil 1)



Heute:
Wo kommt eigentlich der Ausdruck Freibad her?

Wie wir alle wissen, laden Freibäder ja vornehmlich zu jener Zeit zu Bade ein, da sich das Wetter im Grunde von seiner sommerlichen Seite zeigt. Demzufolge hat der Begriff Freibad scheinbar keine Bedeutung, da es hier meistens voll bis übervoll erscheint. Was nun aber wahrscheinlich die wenigsten wissen: hier liegt ein schlichter Übersetzungsfehler aus dem Keltischen vor. 

Die Kelten, diese bekannte antike Volksgruppe aus der Eisenzeit, ihrerseits große Anhänger des neujährlichen Eisschwimmens, sind die eigentlichen Erfinder des Freibades. Da sie jedoch stets in den Wintermonaten zum Bade schritten, war hier zumeist eine Menge Platz auf den Liegewiesen und auch im Becken war es nicht wirklich voll, so dass sich der Name Freibad schnell einbürgerte. 

Dass sich dieser schlichte Übersetzungsfehler bis in die heutige Zeit halten konnte, liegt vornehmlich an zwei Tatsachen. 

Zum einen vermieden die Kelten es vermutlich bewusst, gesellschaftliche, religiöse oder ihre Tradition betreffende Inhalte schriftlich und zudem auf dauerhaftem Material festzuhalten. Die mündliche Weitergabe von Inhalten scheint einen hohen Stellenwert gehabt zu haben. 

Zum anderen wurde den Kelten ihr eisiges Hobby des Winterschwimmens – eben im „Freibad“ – zum Verhängnis. Durch die fiesen Temperaturen im Winter und das nasse, lange Haar, erkrankten nahezu alle Kelten irgendwann an einer damals unheilbaren Lungenentzündung.

Und gerade als der letzte der keltischen Sprache mächtige Druide sein Wissen an einen vorbeischlendernden galloromanischen Plünderer weitergeben wollte, erlag er – wie die meisten seiner Stammesgenossen – einer bösen Pneumonie, dem Ergebnis des Freibadbesuchs im Winter.

So kam es also, dass das zumeist viel zu kalte (vergleiche: kelte) Wasser (einzige Ausnahme: das Nichtschwimmerbecken oder der Warmbadetag) in den heutigen Schwimmanlagen unter freiem Himmel, immer noch als Freibad bezeichnet wird.



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Twitter – oder was ich meinem Bäcker niemals erzählen würde



Wir sind alle so unendlich echtzeitlich miteinander verbunden. Ganz und völligst egal, ob wir uns real Angesicht zu Angesicht nun kennen oder nicht. Das an sich sehr private Gefühl von Nähe, noch vor ein paar Jahren untrennbar mit dem Privileg verbunden, sich zumindest in einer alltäglichen Situation einmal wenigstens für kurze Zeit nahe gestanden zu haben, kann sich inzwischen mitunter mithin von ein paar in den richtigen Momenten ausgetauschten Zeilen einstellen. Fuuuurchtbar. Oder?

Nein, ich denke nicht. Klar, das ganze hat eine definitiv andere Qualität als "früher". Dennoch kann ich einem Menschen, den ich "lediglich" über Twitter "kenne" (merkt Ihr die ganzen An- und Ausführungszeichen?) extrem dankbar und somit auch in den besten Absichten verbunden sein, den ich niemals wirklich gesehen habe, den ich niemals sprach oder derlei. Ich selbst habe das - ich sprach bereits darüber - in der Nacht, in der mein Vater starb erlebt. Es war die Anteilnahme, die kein Freund - vielleicht sogar wegen der fehlenden privaten Nähe - hätte leisten können. Es war die eine Sekunde da ich Beistand benötigte und ihn über`s Netz erfuhr. Von einem Menschen. 

Inzwischen haben sich aus so manchen getippten Worten echte Beziehungen ergeben - Freundschaften! Das ist absolut grandios, aber auch in den Fällen, wo dies (vielleicht noch) nicht passiert ist, gibt es eine ganz besondere Verbindung. Oft ist dies der Umstand, dass man Dinge teilt. Dinge wie Vorlieben, Bands, Fußballvereine, den Hang zu Wortspielen, politische Abneigungen. Die Gründe sind mannigfaltig - und egal was dieses seltsame zum Erfolg verdammte Twitter sich noch an Algorithmen ausdenkt, die niemals jemand haben wollen wird, dies ist die Plattform auf der Fremde, echt Fremde zu Freunden ... oder wenigstens zu Bekannten werden, die man respektiert. Dieser Respekt ist das, was man im realen Leben von flüchtigen Begegnungen nur in ganz besonderen Ausnahmefällen erhalten wird. 

Glorifiziere ich hier schon wieder die Plattform, die einen aufgrund des Konzepts limitiert? Das Medium, das mir jeden Morgen vorschreibt, was ich zu lesen haben, da ich es ja verpasst haben könnte (obwohl ich einfach NUR / IMMER / AUSSCHLIESSLICH chronologisch lesen möchte)? Ja, mag sein. Bestimmt. Gewiss. Ist aber auch scheißegal. Denn hier lese ich all die wundervollen Menschen, mit denen ich nicht wirklich das Leben, aber eine Art der Lebenswirklichkeit teile, die Marvel mir mit den ganzen Parallelwelten stets vorgaukelt. 

Fakt ist, dass ich Euch, liebe Twittergemeinde stets Dinge glaube erzählen zu können, die im Alltag mitunter keinen Platz haben. Seien sie zu abseitig, schmonzettig, radikal oder einfach wirr. Ich denke Twitter ist dieser Testballon, den viele Menschen nicht haben und daher mit Dingen einfach hinter dem Berg halten. Diese Scham - liebe Gemeinde - haben wir zum Glück abgelegt. 

Mädels, Jungs, alle dazwischen und sogar die Typen, die ich wahrlich kacke finde ... es ist gut, dass wir auf dieser Basis kommunizieren können - meistens. Viele Länder dieser Welt bieten diese Möglichkeit nicht. Daher bin ich sogar glücklich mit meinen politischen Feinden einfach so reden zu können. Das ist verdammt viel Wert.

Aber: ich rede immer noch so ungleich viel lieber mit meinen emotionalen Freunden - und für Euch ist dieser Text!

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Zuhause weit weg von Zuhause


Seit ich wieder hier bin, zuhause, daheim, obwohl ich nicht hier geboren wurde, weiß ich, dass ich viele Erinnerungen romantisiere. 
Zum Beispiel die Erinnerungen daran, wie anstrengend manche Berg Tour wirklich ist, die ich längere Zeit nicht vollführt habe. Dass dort zum Beispiel gefühlt eine Million steinerne Stufen zum Gipfel führen, anstelle von saftigen Wiesen. Ich merke mir halt lieber die schönen Erinnerungen. Und die bleiben für immer. Die Aussicht vom Lieblingsgipfel, das erhabene Gefühl einfach oben zu sein und dort bleiben zu wollen, der unübertreffliche Geschmack des ersten Weizens nach dem Abstieg auf die Alm. 

Was ich dagegen nicht romantisiere, ist das Heimatgefühl, das sich in meiner Brust breit macht, wenn ich das erste Schild lese auf dem Alto Adige steht, wenn ich den Duft der einmaligen Texelgruppe einsauge oder das Ortsschild von Partschins lese. Und der schlichte Grund ist der, dass ich hier keine schlechten Erinnerungen ausblenden muss, weil ich einfach keine habe. Dank dieser Landschaft hier habe ich das große Glück sogar nach Hause kommen zu können, wenn ich von zuhause weg fahre. 

Klar, jeder hat so seine kleine Zuflucht. Der eine liebt das Meer, der andere braucht einfach nur ein Buch. Ich brauche Berge. Hohe Berge. Und im Idealfall diese Berge hier. Die sind mir Ruhe, Zuflucht, Erinnerung, Spannung, Sehnsucht und Erfüllung zugleich. 

T-Shirts vom Kaffeetrinker

Ihr Lieben, ACHTUNG: Urlaubsrabatt.
Wie vielleicht keiner von Euch weiß, bin ich ja einer der wenigen Kaffeetrinker, die (bitte laut aussprechen) T-Shirts im ganz großen Stil unter das ansonsten allzu nackte Volk bringen.
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Ich danke für Eure Aufmerksamkeit,
Euer Markus















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