Politische Filmhelden

Wir schreiben das Jahr 2005 - das Jahr der Bundestagswahl kurz vor Angela Merkel.

Was wäre gewesen, wenn die großen Parteien keine Werbespots sondern Spielfimle gedreht hätten?

Ein paar Utopien:



Gerhard Schröder ist Käpt`n Ahab
in "MOBY DICK - auf der Jagd nach der roten Wahl"
Historien-Drama, D 2005

Inhalt:
Käpt`n Ahab (G. Schröder) zog vor drei Jahren gutgelaunt zum Wahlstimmenfang aus und wurde in einem erbitterten Wahlkampf auf`s Äusserste verstümmelt vom grauen Killerwal Edmund Dick. Nur mit einiger Mühe und einigem Glück entkam er der Wahl. Nun zieht der seit jenem Vorfall offensichtlich dem Wahnsinn verfallene und über Nacht nicht mehr ganz so tiefschwarze Haare tragende Käpt`n ohne erkennbare Not erneut in den Krieg. Diesmal gegen die pockennarbige Schwester jenes Wales, der ihn damals so grausam zugerichtet hatte. Wird Käpt`n Ahab gegen Angie, die Killerwalschwester und Enkelin des inzwischen völlig verkohlten Pfalzwales bestehen? Ist es nur das suizidale Anrennen eines verharzten Steuermannes, der gegen die eigenen Ängste und Pflichten und reißt er gar sein ganzes, für den Wahlkampf extra knallrot übertünchtes Boot mit in den Untergang?



Oscar Lafontaine ist Pinocchio
in „Pinocchio`s Rückkehr - Links vom Verstand“
Grusel-Tragödie, D/Saarland 2005

Inhalt:
Dem alternden, dabei stets – seinem Naturell entsprechend - etwas hölzern regierenden Laiendarsteller Lafontaine, wurde diese Rolle vorwärts auf den Windkanal getesteten Leib geschrieben. Wie schon vor 7 Jahren in „Pinocchio I“, greift die mittels Kompetenzüberschätzung und kybernetischer Egozentrik selbst gesteuerte Marionette (Lafontaine) mit geiferndem Blick zur Macht im Lande „Linkssylvanien, welches gerade an der Schwelle zwischen Basis-Demoskopie und Medien-Diktatur steht. Mit Hilfe einer Popu-List will er sich endlich seiner Widersacher auf der von ihm aus rechts gelegenen Seite des Landes entledigen. Dabei wird ihm jedoch auch dieses mal wieder der Fluch zum Verhängnis, den ihm sein geistiger Vater Gregor Gisetto in sein murmeleskes Hirn geschnitzt hat. Jedes mal wenn er lügt, wächst sein markantes, sehr geschickt in viele schattenrissartige Überblendungen mit eingebautes Gesichtsorgan in die Länge und überführt den Lügenbold so stets als das was er ist, ein von seiner Machtgeilheit dominierter Holzkopf. Die Story folgt einer wahren aber traurigen Begebenheit. Vorsicht: Nichts für schwache Nerven!



Guido Westerwelle ist Kapitän Nemo
in „20.000 Prozent unter dem Durchschnitt“
Fantasyfilm, D 2005

Inhalt:
Dieser Film vereint auf zauberhafte Weise die Mär vom uralten Menschheitstraum, über den eigenen Schatten zu springen und das schier Unmögliche zu leisten, sowie dabei extrem gepflegt auszusehen. Nemo, der Sohn (Westerwelle) eines tödlich verunglückten Fallschirmspringers sollte eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters treten ist aber irgendwie anders geartet und beschließt der berittenen Gebirgsmarine „Abteilung Tiefseeforschung“ beizutreten. Auf einer von ihm geleiteten und ausschließlich von Männern begleiteten Expedition mit dem Unterseeboot Guidomobilautilus passiert das Unfassbare. Kapitän Nemo wird von einem 18-prozentigen Kraken derart gewürgt, dass jene Region im Gehirn abstirbt, die für die realistische Wahrnehmung zuständig ist. Fortan träumt Nemo von der Weltherrschaft und glaubt fest daran, dass irgendjemand sich für dieses Vorhaben auch nur im Ansatz interessieren würde. Gelb vor Neid auf andere komplett verstrahlte Parteisoldaten wie Leutnant Haider oder Commandeuse Unruh, die wenigstens von anderen mental minderbemittelten Scheintoten umgeben sind, macht er sich auf in seinen letzten Kampf. Als Partner in Schleim sucht er sich dabei ausgerechnet eine doppelköpfige Stimmen-Anglerin aus die selber nicht allzu viel merkelt. Das Drama nimmt seinen Lauf.



Otto Schily ist Bordcomputer „Otti“, Wolfgang Clement ist Astronaut Dave, Angela Merkel ist „der Angiolith“
in „2005 – Odysse im Wahlraum“
Sci-Fi Opus, D 2003

Inhalt:
Ein geheimnisvoller schwarzer Angiolith, der offensichtlich von Außerirdischen stammt, beeinflusst in schwarzgelber Vorzeit die Entstehung von Intelligenz und den Aufbruch der Menschheit in das Zeitalter der politischen Dissonanz. Jahrtausende später wird er von der Forschungsgruppe Wahlen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR entdeckt und lockt ein Forschungsraumschiff mit Commandant Dave (Clement) in Richtung Uckermark. Die Mission endet nach dem altersbedingten Versagen des semiintelligenten Bordcomputers „Otto“ (Schily) mit einer Katastrophe; der einzig überlebende Astronaut (wieder Clement) begegnet der außerirdischen Macht und erfährt eine kosmische Wiedergeburt als Superminister.

Stanley Kubicki`s fantastisches Kinoabenteuer vereint politische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einem Weltraumopa von überwältigendem Ausmaß. Der kühne gedankliche Entwurf des Films (eine Entwicklungsgeschichte der Menschheit voller Skepsis und bitterer Ironie) wird mit nicht minder kühnen wahltaktischen Effekten (man nehme nur den innerhalb kürzester Zeit durchdrehenden und die krudesten Sicherheitsbestimmungen einführenden Bordcomputer „Otto“) und einer revolutionären Tricktechnik (alleine das Lächeln von Wolfgang Clement bekam einen Oscar in der Kategorie „Unmögliches“) realisiert, die das Genre des Science-Fiction-Films in den folgenden Jahren entscheidend prägen werden.

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